Neben den vielen PTS Anbauteilen war in meinem letzten Paket aus Übersee auch ein ODIN M12 Speedloader! Es ist also Zeit, einen Vergleich zu ziehen: ODIN M12 vs Clone Speedloader.
Denn mir stellt sich die Frage: Ergibt es Sinn, für knapp 20€ den Nachbau oder lieber direkt für rund 60€ das Original zu kaufen?
Disclaimer: Mir wurde der ODIN Speedloader von PTS zum Testen zur Verfügung gestellt. Das ändert jedoch nichts an meinem Fazit oder den Eindrücken, die das Fazit ausmachen. Manche Links in diesem Artikel sind Affiliate-Links. Die Blog-Beiträge finanzieren sich dadurch zum Teil über die Verwendung solcher Links, die mir eine kleine Provision ermöglichen. Ich verlinke allerdings nur zu Shops, bei denen ich selber bestelle und deren Service ich als empfehlenswert empfinde.
Gleiche Funktionsweise, unterschiedliche Qualität
Fangen wir aber ganz vorn an: Beide Speedloader tun, was sie sollen. Du kannst mit beiden Rotary-Speedloadern deine M4/AR15 Magazine sehr effizient laden. Nach drei bis 5 Sekunden ist damit eine Mid-Cap Magazin gefüllt, ohne dass du dir deinen Daumen mit einem kleinen Standard-Speedloader abbrechen musst, der oftmals bei Airsoft Waffe mit im Karton liegt.
Und tatsächlich habe ich bisher immer mit dem Nachbau-Loader meine Magazine befüllt. Auf den Fotos ist allerdings auch schon der zweite dieser Art zu sehen, da ich beim ersten Kandidaten das kleine Schneckenrad im Inneren überlastet und zerbrochen habe. Dazu aber beim Material noch mehr Infos. Nur eben als Notiz vorweg, dass ich beim Fazit den kalkulatorischen Preis für den Nachbau eher auf 40€ setze, da man vermutlich ohne diesen Artikel gleich zwei davon kaufen sollte! 😉
Finde zwei Unterschiede im folgenden Bild!
Der erste wichtige Unterschied ist an der Kurbel der Dreh-Mechanismus zu sehen. Der Odin Speedloader hat den großen Vorteil, dass die Kurbel sich beim Original nicht ständig abdreht. Beim Nachbau musste ich diese mit permanenter Schraubensicherung und einem Stück Gummi sichern, da sich die Konstruktion immer wieder gelöst hat, das Gegenstück zur Schraube aber eben nur mit einem Stück Gummi in Position gehalten werden kann.
Der ODIN macht hier alles richtig und kommt direkt mit einer Innensechskant-Schraube und einem Gegenstück mit Schlitz, sodass man die beiden Bauteile miteinander sichern kann.
Wenn du gern selber bastelst und ständig Angst haben möchtest, die Kurbel zu verlieren, solltest du direkt zum Nachbau greifen! 😉
Für den zweiten Unterschied (von außen sichtbar) muss man etwas genauer hinschauen. Auf dem Bild ist beim grünen Odin Speedloader schön die Kupplungsscheibe aus Leder (frag mich nicht, ob dieses echt ist) zu sehen. Diese Scheibe ist beim schwarzen Nachbau als einfachem Filz und merkwürdigerweise unter dem Mechanismus verbaut. Was das soll, weiß ich leider nicht, würde aber im Zweifelsfall dem Hersteller des Originals eher zusprechen, hier eine clevere Entscheidung getroffen zu haben.
Es soll öfter schon vorgekommen sein, dass nachgemachte Produkte nicht den gleichen Qualitätsstandard erfüllen wie das Original, dessen Konstruktion jemand mit tieferem Verständnis für die Anforderungen entwickelt hat.
Das Innere macht den Unterschied
Auch bei diesem Bild können direkt drei Unterschiede ins Auge fallen. Mal abgesehen vom FoadPad im Nachbau-Speedloader, welches ich zum Ausprobieren entworfen hatte. Bringt aber nicht viel. Hier kannst du, falls dir dein Speedloader zu laut ist, lieber ein Absorptions-Innenleben aus Silikon kaufen. Leider nur aus Frankreich, dafür aber von POWAIR6 zu bekommen. Ein Shop, bei dem ich selber gerne einkaufe.
Zurück zu den Unterschieden! Beim Auseinanderschrauben fallen direkt die Schrauben selbst ins Auge. Der Odin Speedloader nutzt hier Gewinde-Schrauben, die in Metall-Gewinde der anderen Hälfte greifen. Diese sind lang genug, um für mehr als ausreichend Stabilität und Haltbarkeit zu sorgen.
Beim Nachbau ist das Gegenteil der Fall. Nach zwei Demontagen greift eine Schraube bereits nicht mehr zuverlässig, da die Schrauben hier einfach in den Kunststoff der zweiten Hälfte greifen. Zieht man diese also zu fest an, schneidet man damit den Kunststoff kaputt.
Warum die Art der Verschraubung wichtig ist
Die Speedloader leben leider nicht in einem Vakuum. Auf dem Weg zum Spielfeld landen sie vermutlich in einer Tasche, auf dem Spielfeld selbst vermutlich auch mal auf dem Boden. Damit ist fast garantiert, dass auch Schmutz, Fusseln und Sand mit ins Innere des Speedloader gelangen.
Es ist also keine schlechte Idee, den Speedloader ab und zu auseinander zu nehmen und zu säubern. Gerade, weil der Schmutz auch gerne an den BBs haftet, von dort in die Magazine gelangt und von den Magazinen ins HopUp und den Lauf. Du siehst, saubere BBs werden dir auf Dauer deutlich weniger Arbeit bereiten als verschmutzte. Insofern ergibt die Konstruktion von ODIN deutlich mehr Sinn, da man das Gehäuse so oft man möchte demontieren kann, ohne dass die Gewinde irgendwann verschlissen sind.
Ein Blick auf das Herz des Speedloaders
Der Artikel hätte auch einfach “ABS vs. Polyamind” heißen können. Und die Materialwahl ist auch tatsächlich der Grund, warum ich bereits bei meinem zweiten Nachbau-Speedloader angekommen bin.
Wie du auf dem Bild sehen kannst, besteht beim ODIN M12 die komplette Konstruktion aus einem deutlichen hochwertigeren Kunststoff, wohingegen beim Nachbau einfacher ABS Kunststoff verwendet wurde, der natürlich deutlich schneller brechen kann.
Genau das ist wohl die häufigste Todesursache, wenn man sich die Amazon-Rezensionen zu diesem Speedloader ansieht. Nach und nach brechen bei unvorsichtiger Nutzung die kleinen Finnen des Schaufelrads ab und man hat am Ende eine 20€ Rassel in der Hand.
Davon abgesehen ist der Mechanismus durch 4 Schrauben fixiert statt nur durch drei beim Nachbau. Ob die vierte Schraube wirklich relevant ist, kann ich so nicht einschätzen. Aber im Zweifel ist mehr Stabilität eigentlich nie ein Nachteil.
Magazine mit Gefühl laden
Du solltest, egal ob ODIN oder Nachbau, die Magazine immer mit Gefühl laden. Neue Magazine würde ich eh immer erst Stück für Stück an ihre volle Kapazität heranführen. Zum Beispiel erst 50, dann 80, dann 100 BBs laden, wenn das Magazin eine Kapazität von 120BBs hat. So kann sich die Feder an ihre Aufgabe herantasten. Etwas mechanische Empathie hilft immer! 🙂
Ansonsten funktioniert der Ladevorgang mit beiden Speedloader fast gleich. Der Odin läuft etwas weicher und die Kurbel dreht sich wesentlich ruhiger. Das liegt vermutlich am hochwertigen Kunststoff im Inneren und der weicheren Kupplung. Hier könnte man spekulieren, ob die BBs im günstigen Nachbau vielleicht sogar kleine Dellen bekommen, da der Mechanismus zu grob ist, aber ich glaube, das geht zu sehr ins Detail. Wir sind immer noch beim Airsoft und nicht beim 1.000 Yard Long Range Shooting Worldcup! 😉
Beide Speedloader haben bei den EMG Strike Industries 210 BB Magazinen die gleiche Menge BBs geladen, bevor ich aus der oben erwähnten mechanischen Empathie aufgehört habe, an der Kurbel zu drehen. Sobald du einen Widerstand spürst, solltest du, egal welchen Speedloader du verwendest, nicht weiter drehen. Das schont die Schnecke im Inneren!
Fazit zum Nachbau und Original
Im Prinzip haben beide Modelle ihren Markt und ihre Zielgruppe. Ob du allgemein den Urheber einer Idee unterstützen möchtest, spielt natürlich auch immer eine Rolle. Würde ich nochmal am Anfang meines Airsoft-Weges stehen, würde ich direkt zum ODIN greifen.
Für wen ist der Nachbau geeignet?
Du bist neu im Airsoft und hast diesen Artikel gelesen? Perfekt, du kannst zum günstigen Nachbau greifen, wenn dieser deinen Anforderungen entspricht. Beachte nur, dass du den Speedloader nicht überlastest und dass du direkt nach der Lieferung mit permanenter Schraubensicherung die Schraube am Ende der Kurbel sicherst. Sonst ist diese garantiert beim ersten Spieltag verschwunden. Ja, das Laden ist etwas ruppiger als beim ODIN, aber es funktioniert. Wenn du neu im Airsoft bist und eine günstige Alternative suchst, kann du den Nachbau-Speedloader bei Amazon bestellen.
Für wen ist der ODIN Speedloader geeignet?
Sobald du weißt, dass Airsoft für dich ein langfristiges Hobby ist, würde ich dir jederzeit einen ODIN Speedloader ans Herz legen. Allein die Tatsache, dass ich mir für das Geld von zwei Nachbau Speedloadern plus Porto auch einen ODIN hätte kaufen können, sagt schon viel über die Haltbarkeit der Nachbau-Speedloader aus. Ich bin wirklich kein Grobmotoriker, habe aber trotzdem eine Förder-Schnecke beim Nachbau zerbrochen.
Und falls beim ODIN M12 doch mal etwas kaputt gehen sollte, sei es, weil man den Speedloader verleiht, oder einfach das Material nach Jahren ermüdet, gibt es sogar ein Rebuild Kit zu kaufen!
Ja, 60€ ist für einen Speedloader nicht wirklich günstig, aber die Qualität des ODINs kann mich tatsächlich im Nachhinein überzeugen. Gerade, weil man ihn mehrfach demontieren und sauber machen kann, ohne dass die Gewinde nachgeben. Die Vorteile des ODIN M12 Speedloaders liegen klar in der Wahl des Materials, der besseren Verarbeitung und Konstruktion. Mit diesem Speedloader wirst du einfach länger und sorgenfreier deine Magazine laden können.
Du bekommst den ODIN M12 Speedloader in verschiedenen Farben beim Skirmshop zu einem fairen Preis von unter 60€!