Einleitung: Was ist Speed Steel und reicht nicht einmal Airsoft im Monat?
Gestern habe ich mich zum zweiten Mal auf den Weg zum Braker Schützenverein gemacht, um dort Speed Steel zu trainieren.
Das eigentliche IPSC stammt aus den USA ist eine Art dynamisches Sportschießen. In Ländern mit etwas schärferen Waffengesetzen wird das Airsoft IPSC (AIPSC) seit einiger Zeit jedoch auch mit Airsoft Waffen immer beliebter. Das auch bei mir, wie du in diesem Artikel erfahren wirst! 🙂
Disclaimer zu den Betriffen: Ob ich jetzt Speed Steel oder AIPSC oder AirIPSC schreibe, macht für mich keinen Unterschied. Am Ende des Artikels wisst ihr, was gemeint ist. Und scheinbar gibt es da auch einen kleinen Lizenzwahnsinn wie beim Speedsoft. Insofern werde ich jetzt alles Speed Steel nennen, auch wenn es kleine Unterschiede gibt, die aber nicht relevant sind, um diesen Artikel zu verstehen.
Speed Steel kannst du dir dabei wie eine Mischung aus dem traditionellen Schießsport und Airsoft vorstellen.
- Der Unterschied zum normalen Airsoft: Man schießt auf Metall-Ziele und nicht auf andere Spieler.
- Der Unterschied zum klassischen Schießsport: Man schießt deutlich dynamischer und schneller.
Allein diese beiden Unterschiede sind für mich einen willkommene Abwechselung. Ohne Frage macht es enorm Spaß, mit bis zu 120 Spielern im Cloudmaker, die mit Flashbangs und Rauchgranaten ausgestattet sind, einen erlebnisreichen Airsoft Tag zu verbringen! Aber manchmal freut man sich auch, nicht selbst beschossen zu werden, sondern nur gegen sich selbst beziehungsweise die Uhr zu spielen! Das bietet einem Speed Steel.
Eher durch Zufall hat mich Timon über Instagram darauf aufmerksam gemacht, dass der Braker Schützenverein diese Form anbietet und dankend habe ich letzten Monat die Einladung dazu angenommen.
Und so könnt ihr euch die “Range” beim Speed Steel vorstellen:
Was man für Speed Steel braucht
Im Prinzip nicht viel. Im Gegensatz zum normalen Airsoft sogar denkbar wenig. Ich zeige euch einmal weiter unten, was ich nutze. Vielleicht ist das ja für den einen oder anderen eine kleine Hilfe. Immerhin nutze ich die Sachen jetzt schon recht lange und habe auch einiges durchprobiert, bis ich hier gelandet bin.
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- Schutzbrille
- Pistole (oder Langwaffe), egal mit welchen Modifikationen wie Red Dot, Comp, …
- Magazine (am besten dafür auch direkt ein Holster)
- Holster (welches den Abzug vollständig verdeckt)
- Gas / Akku und BBs
- Gehörschutz (optional für diejenigen wie mich, die nicht ein paar Stunden lang “Pling Pling” und ihre GBB in voller Lautstärke hören wollen)
Wie schon im letzten Artikel angekündigt, habe ich mir extra für Speed Steel eine neue Vorsk Hi-Capa 4.3 mit Red Dot zugelegt. Denn für meine treue Vorsk Hi-Capa Split Slide ließ sich leider preiswertes Holster auftreiben, welches den Abzug vollständig abdeckt.
Genau das wird vom Regelwerk für das IPSC vorgegeben. Und da ich die Ambition habe, auch mal kleine Turniere in dieser Disziplin zu bestreiten, wollte ich gern von Anfang an die richtige Ausrüstung haben.
Zur Pistole selbst findet ihr genug Infos im Artikel dazu. An dieser Stelle aber natürlich die herzliche Einladung, mich mit Fragen zu bombardieren, falls ihr etwas zur Vorsk wissen wollte! Dafür bin ich bei Instagram und per Mail immer zu haben!
Wie auf dem Bild eventuell zu erkennen ist, hatte ich auch meine altbewährte Glock 45 dabei. Mich hindert aber bei der Glock die fehlende Optik daran, wirklich schnell zu sein. Wie schon so oft beschrieben, finde ich leider keinen (preiswerten) MOS Schlitten. Ein Wink mit dem Zaunphahl an Umarex! 🙂
Insofern waren die beiden Optionen, ein teures Holster für die Split Slide oder einen teuren MOS Schlitten für die Glock 45 zu kaufen nicht so verlockend, wie mir die Vorsk 4.3 mit Red Dot zu gönnen!
Dazu kam dann noch dieses Universal Holster für mich als Linksschützen sowie ein Magazin-Holster, welches ebenfalls für mehrere Modelle passt. Beide Holster kann ich auch für die Glock 45 perfekt nutzen!
Den Gehörtschutz von Surefire kann ich nur jedem empfehlen, der schnell zu viel bekommt, wenn etwas zu lange recht laut ist. Für den Cloudmaker mit seinen Taginn-Granaten nutze ich den Gehörschutz mit geschlossenen “Filter-Klappen”, beim Speed Steel mit offenen Stöpseln, damit man sich noch ganz normal unterhalten kann, aber die Schall-Spitzen beim Schießen reduziert werden.
Ohne gemessen zu haben, wie laut eine tatsächlich GBB ist, liegt sie aber vermutlich auch schon in dem Bereich, wie man sich nicht unendlich lange aufhalten sollte.
Ach ja und einen Gürtel brauchst du noch, an dem du deine Holster befestigen kannst. Das war´s dann aber auch schon. Für unter 300€ kannst du diesen Sport also schon sehr ordentlich ausgestattet betreiben, wenn du möchtest.
Was mich am Speed Steel reizt
Auf jeden Fall die Herausforderung, sowohl Schnelligkeit als auch Präzision so zu kombinieren, dass man am Ende erfolgreich ist! Denn jede BB, die kein Ziel trifft, kostet dich 3 Sekunden Strafe. Bei 6 Zielen, die ich in meinem besten Durchgang in nur 3,49 Sekunden getroffen habe, wäre das also ein Totalausfall, wenn man eine oder sogar 2 BBs an den Zielen vorbeischießt.
Für mich ist bisher der erste Schuss die größte Herausforderung. Ich glaube, dass ich beim nächsten Mal mein iPhone als Shot Timer aufstelle, um die Zeiten vom ersten Schuss und die darauffolgenden Split-Zeiten besser im Blick zu haben. Denn beim Ziehen der Waffe könnte ich gefühlt noch schneller sein, oder zumindest den roten Punkt auf der Scheibe schneller als “das passt schon so” akzeptieren. Aber da sind wir schon in absoluten Feinheiten des IPSC.
Was mich aber fasziniert, sind genau diese Feinheiten. Welchen Winkel wähle ich für mein Holster, damit ich möglichst effizient ziehen kann. Wann greift die zweite Hand nach der Waffe, wann sehe ich den Punkt, wann drücke ich ab, wann wandert mein Blick schon zum Target 2? Mir macht echt Spaß, diesen “einfachen” Vorgang in seine kleinsten Bestandteile zu zerstückeln und zu optimieren. Da kommt der Perfektionist in mir durch!
Die Gun-Show!
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nur um den sportlichen Aspekt geht. Denn gerade für jemanden, der schon an weit über 100 Waffe die Griffstücke digitalisiert hat, um SandGrips zu erstellen, ist es immer spannend neue Waffen zu sehen. Wie hier die Excalibur von Begadi. Und Ausprobieren schadet natürlich auch nie, um sich ein Bild davon zu machen, wie die Modelle sich anfühlen und performen!
Bei meiner Glock 45 konnte ich auch endlich das Feeding vom AAP-01 50 Schuss Magazin testen. Mini-Fazit: Klappt manchmal, muss aber nicht. Gerade, wenn wie Druck auf dem Magazin ist, ist der Hammer zu schwach, um das Ventil zu betätigen. Das nur also Info für die, die das Gleiche vorhaben.
Ich habe mich total über dieses Modell gefreut, es mal wieder bei jemandem zu sehen und zu schießen. Die TAC 1911 von Umarex als CO2 Version. Nach wie vor immer noch die Waffe mit dem schönsten Kick wie ich finde!
Und neben den 1911 und Hi-Capa Modellen dürfen natürlich Glocks nicht fehlen! Hier eine APS mit Stippling, Cuts im Slide, Fibre Optics und Magwell. Auch hier feeded das AAP-01 Mag nicht wirklich leider.
Das Foto von der 4.3 durfte natürlich nicht fehlen. HopUp und Red Dot konnte ich auf der 40m KK-Bahn einschießen und danach lief das Modell ausgesprochen sauber! Nach den ersten knapp 400 Schuss ist bis auf etwas Kunststoff-Abrieb im Magazinschacht (eventuell wurde hier ein kleiner Grad vergessen zu entfernen) alles wie erwartet perfekt eingeschossen.
In der Halle war es mit 17 Grad etwas kälter, insofern werde ich noch ein wenig mit den Gas-Sorten experimentieren. Aber das Problem hatten gefühlt alle, die da waren. Bei meiner Glock stand teilweise eine kleine Green-Gas Wolke über der Waffe, was ich so vorher noch nie beobachtet habe.
Die Leitung beim APISC
Wie bei jedem Sport steht und fällt die Freude daran an den Menschen, die man dort trifft. Hier ein großes Lob an die Jungs vom Braker Schützenverein, die sich dem Speed Steel angenommen haben!
Das angestaubte Image von Schützenvereinen kann man hier lange suchen. Ja, die Trophäen an der Wand von 1967 erinnern noch an die “alte Zeit”, aber ansonsten fühlt man sich rundum herzlich willkommen!
Falls ihr also auch aus der Weser-Ems-Region kommt, schaut gern mal auf deren Website vorbei!
Durch die sehr gute Anleitung macht es auch einfach Spaß, eine Stage immer und immer wieder zu probieren, um noch ein Stück genauer oder schneller (oder beides) zu werden!
Wie auch beim Tontauben-Schießen kann man dabei seinen gesamten Fokus auf die Aufgabe richten und denkt in diesen 4-9 Sekunden an nichts anderes mehr als an die Ziele, die man nacheinander treffen muss. Ein kleiner Segen für Menschen wie mich, die sonst ständig an 100 Dinge gleichzeitig denken 😉
Ist Speed Steel mein neues Hobby?
Auf jeden Fall! Ich werde ab sofort wohl zumindest einmal im Monat in Brake sein, um dort mein Training zu perfektionieren. Durch die Spieltage im Cloudmaker und andere Projekte, die eine zeitliche Einschränkung bedeuten, schaffe ich es vermutlich leider nicht öfter.
Am liebsten wäre ich wohl jeden Sonntag dort! Denn der Fokus auf eine kleine Aufgabe gefällt mir einfach zu gut, als dass man es nur ein paar Mal probiert und sich dann langweilen würde.
Auch das Thema Langwaffe ist beim Speed Steel super spannend für mich. Nächstes Mal werde ich wohl also auch die Nova mitnehmen, um meine Fähigkeiten zu testen!
Ach ja und falls du dich fragst, was das Ganze kostet: Für Mitglieder des Vereins (52€ pro Jahr) ist die Teilnahme super günstig mit 1,50€ pro Sonntag für die Standnutzung, für Gäste wie mich mit 4€ pro Sonntag aber auch wirklich bezahlbar!
Ein großes Dankeschön noch mal für die Gastfreundschaft der Jungs in Brake, ich freue mich auf das nächste Training!
Bonus: 4K Wallpaper der Vorsk Hi-Capa 4.3
Was wäre ein Artikel ohne ein hochauflösendes und unkomprimiertes Wallpaper für euch? Heute von der 4.3 mit Red Dot!