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Was ist ein Federschnellwechselsystem und wofür brauche ich es?
Hier eine kurze Übersicht zum Federschnellwechselsystem, da das Thema beim Einstieg in das Hobby ausgesprochen wichtig ist und immer wieder beim Chronen vor Spieltagen auftaucht.
Bei fast jedem Spieltag sieht man das gleiche Bild: Von etwa 100 Spielern müssen aus meiner Erfahrung mindestens zwei Spieler direkt nach dem ersten Chrono-Test ihre Airsoft-Waffen auseinandernehmen, eine schwächere Feder einbauen oder die vorhandene kürzen, um das Joule-Limit einzuhalten.
Deine Airsoft-Waffe verschießt BBs. Die Geschwindigkeit der BBs wird hauptsächlich durch die Federstärke in der Gearbox bestimmt. Eine stärkere Feder bedeutet, dass der Kolben (Piston) mit mehr Kraft in den Zylinder gepresst wird, nachdem die Feder durch die Gears komprimiert und wieder freigegeben wurde. Je stärker die Feder, desto mehr Energie wird beim Schuss freigesetzt. Weniger Federstärke bedeutet weniger Druck und damit weniger Energie für die BB.
Kurze Erklärung, was ein Chronograph ist und wie er funktioniert, da sich dieser Abschnitt vor allem an Einsteiger richtet:
Ein Chronograph ist ein handliches Messgerät, das die Geschwindigkeit der BB am Ende des Laufs misst. Man schießt aus kurzer Entfernung durch das Gerät und zusammen mit der Angabe des BB-Gewichts wird vom Chronographen ermittelt, wie viel Energie (in Joule) die BB hat.
Mit einem Federschnellwechselsystem kannst du die Energie deiner Airsoft-Waffe mit wenigen Handgriffen anpassen, also die Geschwindigkeit der BBs ändern. Dafür musst du nur die vorhanden Feder durch eine andere Feder mit weniger oder mehr Stärke tauschen. Wie du sie tauschst, erfährst du später.
Joule-Grenzen der jeweiligen Spielfelder einhalten
Die meisten Indoor-Spielfelder erlauben maximal 1,0 bis 1,2 Joule. Outdoor kannst du teilweise 1,5 oder sogar 1,7 Joule verwenden. Pistolen bleiben überwiegend unter dem 1,0 Joule Limit und können ohne Mindestentfernung verwendet werden. Die Mindestentfernung zum Gegner ist teilweise erforderlich (und auch ratsam), wenn mit rund 1,5 und mehr Joule gespielt wird, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Diese Mindestabstände beim Schuss können mal 10 oder 20 Meter und bei Snipern auch größere Distanzen ab 30 Meter sein. Die genauen Regeln findest du immer auf der Website des jeweiligen Feldes.
Wie funktioniert ein Federschnellwechselsystem?
Jetzt möchtest du aber natürlich nicht für jeden Spieltag deine Gearbox öffnen, um die Feder zu tauschen. Wie viel Aufwand das jeweils ist, zeigt dieser Artikel: HK416 Gearbox Wartung
Aus diesem Grund haben die Hersteller vor ein einigen Jahren damit begonnen, Federschnellwechselsysteme zu entwickeln. Technisch betrachtet kann man damit von hinten den Springguide der Gearbox herausnehmen, ohne die gesamte Gearbox öffnen zu müssen. Das dauert meistens keine 3 Minuten und ist auch mit minimalem Bastel-Talent umsetzbar.
Bei der MP5 K sieht das dann so aus:
Dafür muss man nur den Upper und Lower voreinander trennen, die Sicherungsplatte herausdrücken und schon kann man den Springguide aus der Gearbox lösen. Damit lässt sich dann eine stärkere oder schwächere Feder einsetzen, um unter die Spielfeld-Limits zu kommen.
Bei M4 Modellen muss man meistens die Schulterstütze abnehmen, die Buffertube lösen und hat dann Zugriff auf einen geschraubten Springguide.
Welche Feder brauche ich, um welche Energie zu erreichen?
Jetzt wird es etwas komplizierter. Denn neben der Feder spielen noch andere Faktoren eine Rolle, um die gewünschte Energie zu erreichen bzw. einzuhalten. Da die Feder aber den größten Einfluss auf die Energie hat, reicht es, diesen Faktor anzupassen.
Es ist an dieser Stelle auch wichtig zu erwähnen, dass eine M100 Feder in Waffe A vielleicht eine andere Energie erzeugen als in Waffe B, welche andere Gears, einen anderen Zylinder und eine besser / schlechtere Abdichtung hat. Auch das Gewicht der BBs spielt eine Rolle, dazu aber gleich im Detail eine Aufstellung, denn ich habe für euch 3 Feder getestet.
Insider, warum dieser Artikel zum Thema Federschnellwechselsystem überhaupt entstanden ist
Eigentlich wollte ich meine neue MP5K in diesem Artikel für sich allein genommen als neues Projekt vorstellen. Aber nach dem Auspacken und den ersten Probeschüssen für den Ersteindruck ist mir aufgefallen, dass das System recht “stramm” lief, dafür dass die Waffe nur 0,9 bis 1,1 Joule haben sollte.
Mittlerweile erkenne ich am Klang, wie viel Energie eine S-AEG in etwa liefert. Und so habe ich dann meinen Chrono genommen (sollte jeder haben / zumindest Zugriff auf einen haben) und mit 0,25 Gramm BBs, die ich immer Indoor verwende, einmal nachgemessen. Und siehe da: 1,6 Joule. Das ist natürlich deutlich über den erwarteten 1,0 Joule und so habe ich Begadi eine Mail mit dem Problem geschrieben. Ein paar Tage später hatte ich dann drei neue Federn zum Testen in der Post.
Die Original-Feder ist vermutlich in der Produktion mit in eine Kiste mit schwächeren Federn geraten. Sonst kann ich mir nicht erklären, warum 1,6 Joule auf dem Chrono standen. Aber kann mal passieren. Bei sowas einfach den Händler kurz anschreiben, das Problem schildern und euch wird geholfen! 🙂 Einfach wie immer freundlich bleiben, denn der Händler hat auf die meisten Produktionsprozesse keinen Einfluss.
Das ist also der Hintergrund, warum ich überhaupt diesen Artikel hier tippe und vorher das technische für euch erarbeitet habe. Denn ich wollte selbst auch gern mal wissen, wie sich die Federstärken in der Realität auswirken! Sonst kaufe ich meistens einfach eine M90 Feder, da ich damit bei allen Airsoft S-AEGs unter 1 Joule geblieben bin.
Die Federn dieses Tests im Detail
Begadi hat mir drei Federn zugeschickt, damit ich diese ausprobieren kann. M90, M100 und M110. Das M steht in diesem Fall für Meter pro Sekunde und liefert eine grobe Orientierung, wie schnell die BB in einem Standard-System mit dieser Feder aus dem Lauf kommt.
Damit sollte eine relativ genaue Abstimmung meiner MP5K möglich sein! Insofern: Upper und Lower Receiver voneinander trennen, Springguide raus, neue Feder rein, zusammenbauen, Akku anschließen, BBs laden und ein paar Schüsse durch den Chrono! Das ganze mit jeweils 3 verschiedenen BB-Gewichten und drei verschiedenen Federn! Also 9 Tests, damit ihr genau sehen könnt, welche Auswirkungen die jeweilige Feder hat!
Sehr praktisch übrigens: Begadi beschriftet seine Federn am vorderen Ende. Wenn ihr so wie ich eine Tüte mit unbeschrifteten schwarzen Federn habt, die kein Mensch mehr zuordnen kann, wisst ihr dieses kleine Detail sehr zu schätzen! 😉 So sieht die Gravur aus:
Und so sehen die unterschiedlichen Federn aus:
Man würde meinen, dass die Länge ein Indikator dafür ist, wie stark die Feder ist: Länger = stärker. Ist aber nicht so. Die M90 Feder ist auf dem Bild tatsächlich am längsten und die M110 Feder ist kürzer als die M100. Es kommt also nur auf die Wicklung der Feder an.
Bisher hatte ich keine Probleme mit der Haltbarkeit der Federn, aber bisher habe ich auch noch keine Waffe mehr als 10.000 Schuss genutzt. Greift einfach zu anständigen Federn wie die von Begadi, dann habe ihr lange Freude damit! 😉
Die Ergebnisse der jeweiligen Feder-Tests
Jetzt wird es recht detailliert, aber auch umso interessanter. Ich versuche, die folgenden Ergebnisse so nachvollziehbar wie möglich aufzuschlüsseln!
Ganz links in der folgenden Tabelle seht ihr die jeweilige Feder und das getestete Gewicht der BBs. In der Mitte folgt die Joule-Angabe und ganz rechts die gemessene Geschwindigkeit der verschossenen BB.
Um das Ergebnis etwas deutlich betrachten zu können, hilft vielleicht eine Grafik. Hier die vom Chrono errechneten Joule Angaben der einzelnen Feder + BB Gewicht Kombinationen:
Weil aber auch die Geschwindigkeit interessant ist, hier noch die passende grafische Darstellung für diese Werte:
Mit den Werten können wir glaube ich schon ganz gut arbeiten. Ich habe jeweils 5 Schuss abgegenen und davon einen Wert genommen, der den Durchschnitt repräsentiert.
Damit es für alle, die am Rechner diese Grafik anschauen noch etwas übersichtlicher wird, hier beide Grafiken nebeneinander:
Die Erkenntnisse aus dem Feder-Vergleich in der MP5K
- Mit der M90 Feder werde ich zukünftig aufs Spielfeld ziehen. Rund 0,8 Joule sind für mich völlig ausreichend. Damit kann ich auch auf Felder, deren Limit bei 1 Joule liegt und muss am Chrono nicht hoffen, dass ich unter 1,00 Joule komme. Die 10 Meter / Sekunde sind mir egal, wenn meine BB meistens eh nur 15 Meter weiter fliegt. Wenn überhaupt, denn ich spiele ja eh meistens Indoor. Ob die BB dann 0,05 Sekunden schneller den Gegner trifft, ist wirklich egal.
- Der Unterschied zwischen M100 und M110 ist in der MP5K kaum messbar. Das wird vermutlich am Short-Stroke liegen (12 Zahn Sector Gear), welcher die Feder gar nicht vollständig komprimiert, bevor sich nach vorne schnellen kann. Vermutlich wird die vollständige Kompression damit gar nicht erreicht bzw. der Unterschied in den Federn nur mit einem 16 Zahn Sector Gear deutlich. Dass etwas weniger Energie mit der M110 als mit der M100 Feder gemessen wurde, kann auch eine gewisse Messe-Toleranz sein.
- Ich bin darin bestätigt, dass ich 0,25 Gramm BBs spiele. Die Energie ist minimal schwächer als mit 0,28 Gramm. Dafür kommen die meisten HopUp Systeme damit super klar und man hat mehr Reichweite und Genauigkeit als mit 0,20 Gramm. Für Indoor also eine gute Wahl! Zumal 0,25 Gramm BBs günstiger sind als 0,28 Gramm 🙂 Outdoor würde ich auf 0,28 Gramm oder sogar 0,3 Gramm gehen, um besser durch Blätter zu kommen oder bei Wind eine stabilere Flugbahn zu haben.
Fazit zum Thema Federschnellwechselsystem
Wenn ihr Indoor spielen wollt, greift einfach zu einer M90 Feder. Zumindest in einem System mit Short Stroke. So ist man immer auf der sicheren Seite beim Chronen und für Gegner sind 0,8 Joule auch angenehmer auf der Haut als wenn man hart am 1,2 Joule Limit kratzt. Das Spiel basiert auf Fairness, warum also nicht ein minimales Stück auf seinen maximalen Vorteil verzichten, wenn es anderen dadurch ein ganzes Stück weniger weh tut? 😉
Fast vergessen: Ich wollte ja noch die MP5 vorstellen!!!
In meiner letzten Abstimmung auf Instagram habe ich gefragt, welche Plattform euch interessieren würde. Klarer Sieger war ein GBBR-Projekt, welches auch gerade schon in Arbeit ist! Platz 2 ging an ein MP5 Projekt, welches ich hiermit anstoßen möchte! Denn ich wollte schon länger eine SMG haben, die kompakt, handlich und klassisch ist! Warum ich genau diese genommen habe seht ihr, sobald ich sie fertig aufgebaut habe. Das dauert aber noch ein wenig, da noch nicht alle Anbauteile angekommen sind.
So kommt die Begadi Sport SMG “Mod 5K Tactical“ -GEN.5- bei euch an:
Wenn ihr die hochauflösende 4K Version des Bildes ansehen oder auch als Wallpaper nutzen wollt, einfach auf das Bild klicken und das unkomprimierte Bild lädt in einem neuen Tab! 😉
Die Konstruktion dieser MP5 ist für die CYMA Platinum Reihe typisch auf einem sehr hohen Niveau. Ich mag das Gewicht von rund 2,7 Kilogramm und der Griff wird mit den passenden SandGrips im WrapAround Design (bereits verfügbar für alle CYMA .041 / BEGADI Mod5 Modelle) eine Menge Handlichkeit bieten!
Welche Optik ich montiere, weiß ich noch nicht genau, lasst euch einfach im nächsten Artikel zu den Upgrades überraschen!
Nach dem Einbau der M90 Feder läuft das System jetzt auch “Gen.5 -gewohnt” absolut perfekt, überzeugt durch ein schnelles Ansprechverhalten und klingt auch entsprechend “Begadi-NOVA-mäßig” gut! Ich bin sehr happy damit und freue mich schon darauf, euch den den Upgrade-Artikel präsentieren zu können!