Das Thema Self Defense inkl. FAQ habe ich Ende letztens Jahres bereits genauer vorgestellt und anhand der PPQ M2 und P22 Q beleuchtet. Wen das Thema interessiert, der wird in diesem Beitrag fündig! Wer auf der Suche nach einer geeigneten Waffe zur Heimverteidigung ist, stolpert bei Google recht schnell über die Umarex T4E TX 68.
Dieser Beitrag wird also das Thema Home Defense behandeln. Denn falls einem der Knall an sich nicht reicht, gibt es auch eine Möglichkeit, ungebetene Gäste mit nicht tödlichen Geschossen zu beschießen. Deshalb wird sich dieser Beitrag genauer mit der Umarex T4E TX 68 beschäftigen, einem Paintball Markierer, der aber durchaus auch als Home Defense “Gerät” benutzt werden kann.
Disclaimer: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Umarex entstanden und der Markierer wurde mir zum Testen kostenlos zur Verfügung gestellt. Das ändert jedoch nichts an meiner Einschätzung und die Inhalte wurden vor der Veröffentlichung nicht durch Umarex freigegeben oder verändert. Generell stelle ich auf diesem Blog keine Artikel vor, die ich mir nicht auch privat gekauft hätte.
Die T4E TX 68: Paintball Markierer oder Home Defense Waffe?
Im Prinzip beides! Sowohl für den Paintball Einsatz als auch für das Thema Home Defense eignet sich dieses Modell. Denn mit <7,5 Joule ist es in Deutschland mit F im Fünfeck zu haben und damit frei ab 18 Jahren verkäuflich. Rein rechtlich ist es aber eine Anscheinwaffe und damit nicht zum Führen gedacht, sondern darf nur auf dem eigenen Grundstück oder aber einem Paintball Spielfeld genutzt werden.
Warum ich die TX 68 interessant fand, ist ganz einfach damit begründet, dass ich schon lange nach einer Waffe für den Home Defense Bereich gesucht habe. Klar, haben PAK Pistolen den Vorteil, dass sie extrem laut sind und damit die ganze Nachbarschaft geweckt wird, aber es kommt halt im Zweifel nichts beim ungeladenen Gast an.
Schreckschusswaffen können eben nur Reizgas oder Knallmunition verschießen – die Wirkung entfaltet sich also hauptsächlich durch Schall, Licht oder Pfeffernebel, nicht durch direkte Treffer.
Die TX 68 hingegen verschießt harte Gummigeschosse (Rubberballs) oder sogar Pfefferbälle (oder auch andere runde Dinge, mit 0,68 Zoll Durchmesser), die zielgerichtet treffen und einen direkten Impuls erzeugen. Was eben zur Abwehr eines Angreifers auf Distanz helfen kann, ohne lebensbedrohliche Verletzungen in Kauf zu nehmen. Damit ist die TX 68 aus meiner Sicht (!) (du siehst, bei dem Thema muss man mit vielen Klammern arbeiten) besser für die Heimverteidigung geeignet als Armbrüste, Messer, Äxte, Baseballschläger, oder was noch so in den Haushalten herumliegt.
Denn obwohl man leichter aus dem Gefängnis als aus einem Grad herauskommt, sollte es nie das Ziel sein, einen Einbrecher oder Angreifer tödlich zu verletzen. Wenn wir schon gerade so offen reden: Ich bin der Meinung, dass jeder, der irgendwo einbricht, seine Rechte an der aufgebrochenen Tür / Fenster freiwillig abgibt. Aber ich möchte trotzdem nicht die vor allem rechtlichen Folgen einer solchen Auseinandersetzung durchmachen müssen, falls derjenige am Ende dadurch sein Leben verliert.
Nun gut, so ernst sollte der Beitrag gar nicht werden, aber solche Überlegungen gehören halt dazu.
Grund genug also, sich die Umarex T4E TX 68 im Detail anzusehen – mit klarem Blick auf Technik, Wirkung und das, was in einer Ausnahmesituation wirklich zählt. Denn am Ende des Artikels würde ich für mich selbst gern beantworten, ob ich mit der TX 68 endlich die Lösung für meine Suche gefunden habe.
Ausgepackt und angefasst, die TX 68 im Detail
Umarex typisch kommt schon bei der Verpackung Vorfreude auf!

Die Box ist schlicht und der Markierer darin sicher auf Form-Karton-Schalen verpackt. Wenn man den Karton dann öffnet, findet man auch direkt schon die TX 68:

Die Waffe macht einen soliden Eindruck. Nichts klappert, nicht knarzt. Beim Schütteln nimmt man ganz leicht die Feder in der Feeding Tube wahr, das ist aber auch schon alles und nicht tragisch.
Der Body besteht aus Metall, der Vorder- und Hinterschaft sowie der Griff aus hochwertigem Polymer.
Beim Gewicht kommen 3.125 Gramm auf die Wage, die sich auf 90 cm Länge angenehm mittig verteilen.
Antrieb und Geschosse der TX 68
Die TX 68 kann sowohl mit 12, als auch mit 88 Gramm CO₂ Kartuschen betrieben werden.

Wobei die große 88 Gramm Kartusche natürlich 4-mal soviel Kapazität bietet wie zwei 12 Gramm Kartuschen, aber entsprechend auch teurer ist.

Wobei zwischen 9 und 10 Euro für den Einsatz im Home Defense Bereich absolut ok sind. Wer ein wenig sparen möchte, kann aber auch (bei der 7,5 Joule Variante) bedenkenlos zur 2 × 12 Gramm Lösung greifen, denn für eine komplette Ladung reichen die zwei kleinen Kapseln allemal.
Ich vermute mal, dass die 88 Gramm Kartusche für den internationalen Markt gedacht ist, da es die TX 68 hier mit bis zu 40 Joule Leistung zu haben ist. Dabei ist der Bedarf an Treibgas natürlich auch entsprechend höher.
Diese 40 Joule Variante ist in Deutschland natürlich nicht legal. Wer hier effektiv verteidigt werden möchte, darf sich im Notfall jederzeit an die Polizei wenden und kurz “Spielstopp” sagen, wenn er in Not ist. Wer allerdings ein Google-Fuchs ist, findet ein Umbauventil für mehr Leistung, falls man von Deutschland in ein Land zieht, welche keine die 7,5 Joule Grenze kennt. Dauert keine 5 Sekunden 🙂
Bei den Geschossen hatte ich die Auswahl aus Rubberballs und Pfeffer-Kugeln.

Ich hoffe, dass das Bild selbsterklärend ist. Da 10 Pepperballs allerdings 40 € kosten, sollte man sich diese eher für den Notfall aufsparen.

Zum Üben aus Ausprobieren eignen sich die Rubberballs deutlich besser, die nur 0,22 € pro Stück kosten.
Ich würde euch gern sagen, wie die Pepperballs “schmecken”, aber ich werde diese wohl einfach nach meinem Test in die Tube laden und dort aufbewahren, bis sie gebraucht werden.
Ich habe die vergleichbaren Chalk-Balls für die Walther PDP .43 einmal ausprobiert und diese hinterlassen beim Aufprall eine gut 70-90 cm große Staubwolke. Wenn diese also mit Reizstoffen gefüllt ist, kann ich mir gut vorstellen, dass das Einatmen und der Kontakt mit den Augen extrem unangenehm ist.
Wo wir auch schon beim nächsten Thema sind…
Das Laden und Bereitmachen der Waffe
Die TX 68 verfügt nun über ein Quick-Piercing-System. Das bedeutet, dass bis zur letzten Sekunde kein Anstechen der CO₂-Kapseln erfolgt und damit auch kein Gas aus dem System “kriechen” kann. Somit ist die Waffe als “frisch” geladen, wenn man sie im Notfall braucht.

Also Schaftkappe abziehen und man findet dieses Laderohr für zwei CO₂-Kartuschen zu je 12 Gramm.

Am Ende ist ein kleiner Ring über die Rändelung des Rohres geschoben. Dieser hilft, den Verschluss besser ab- und aufschrauben zu können. Einmal aufgeschraubt, kann man die Kartuschen einsetzen. Kartusche 1 kommt mit der Öffnung nach vorn rein, bei Kartusche 2 zeigt das spitze Ende mit dem Auslass zum Anstechen nach hinten. So können beide Kartuschen später gleichzeitig angestochen werden.
Mit eingesetzten, aber noch nicht angestochenen Kartuschen sieht der Schaft am Ende so aus:

Sobald man mit Kraft auf den gefederten Knopf drückt (oder die Waffe mit Nachdruck mit dem Schaft auf den Boden drückt), verändert sich auch die Ladeanzeige vor dem Schaft.
Das ist der ungeladene Zustand:

Und das der geladene Zustand mit Druck auf dem System:

Fehlen nur noch die Geschosse, die entweder vorn in die Tube geladen werden, indem man die Kappe aufschraubt, die Feder sowie den Follower entnimmt und dann die Bälle einfüllt
Oder man lädt bequem von der Seite, indem man den Vorderschaft nach hinten zieht:

Auf dem Bild kann man auch gut den orangen Follower sehen, der dafür sorgt, dass alle Bälle später ihren Weg in den Lauf finden. Insgesamt 16 Geschosse können in die Tube geladen werden.

Die Bälle werden durch eine kleine Lippe in der Tube gehalten, sodass sie nicht unbeabsichtigt wieder herausfallen.
Wer es ein weniger einfacher haben möchte, findet im Griff auch eine kleine Ladehilfe, die in das Fenster geklemmt werden kann:

Es geht aber definitiv auch ohne dieses kleine Werkzeug. Aber schön, dass man sich Gedanken gemacht hat, wie man den Ladevorgang noch etwas einfacher gestalten könnte. Ich mag solche kleinen Details.
Details zur TX 68
Wo wir eben schon bei Details sind, möchte ich euch ein paar Bilder passend dazu nicht vorenthalten:

Da wäre zum einen der Mündungsfeuerdämpfer / Muzzle Device, welcher an sich schon seine optische und “haptische” Funktion bestens erfüllt.
Dieser ist jedoch nicht so scharf gefräst wie noch bei den Modellen der ersten Generation. Damit hätte man ohne jeglichen Druck Kekseformen aus Kokosnüssen ausstechen können.

Und dann ist da noch der sehr gute Pistolengriff der T4E TX 68! Er liegt gut in der Hand, verhindert, dass einem die TX 68 aus der Hand gleitet, hat einen perfekten Winkel und ist sehr robust.
Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, direkt auch SandGrips dafür zu entwerfen. Wer Interesse hat, findet sie hier: SandGrips für Langwaffen.
Der Abzug ist ebenfalls gelungen. Für Airsoft GBB Spieler könnte er anfangs gewöhnungsbedürftig sein, weil ein mechanisches System daran anliegt. Man muss also gegen den Druck der CO₂-Kartuschen abdrücken. Ich würde das Abzugsgewicht auf gut 2 kg schätzen.
Gedanken zum Thema Selbstverteidigung und zum Einsatz der TX 68
Das Quick-Piercing-System der T4E Waffe von Umarex ist gut umgesetzt. Damit ist es endlich möglich, die Waffe geladen, aber noch nicht angestochen zu lagern, bis man sie gegebenenfalls braucht. Dadurch kann kein Gas entweichen und man hat im Notfall die volle Kapazität und Leistung der TX 68.
Das macht sie zu einem “Werkzeug”, was Home Defense angeht.
Ich würde mir allerdings wünschen, dass 16 oder sogar 40 Joule legal nutzbar wären. Wer außerhalb Deutschlands die TX 68 kauft oder nutzt, kann dies natürlich tun. Ich hätte leichte Bedenken, dass sich ein Treffer wie Woodland Paintball anfühlt, statt entsprechend abzuschrecken oder sogar jemanden davon zu überzeugt, dass er einen Fehler gemacht hat. Aber da sind wir eben beim Thema 7,5 Joule Grenze, die gerade beim Thema Home Defense so gar keinen Sinn macht. Jedes Steakmesser, Kamingabel oder Gardinenstange kann mehr Schaden anrichten, als ein Paintball Markierer.
Von den YouTube-Videos zu den Pepperballs bin ich jedoch sehr angetan. Diese scheinen ihr Geld wert zu sein und starke Reizungen der Augen und Atemwege zu bewirken.
Wenn ich rein hypothetisch jetzt die perfekte Konfiguration für die TX 68 wählen könnte, wäre das die 88 Gramm Kartusche zusammen mit einem 40 Joule Export-Ventil und abwechselnd mit Gummi- und Pepper-Balls geladen. Natürlich rein hypothetisch. Und dann natürlich auch nur gegen aggressive Tiere, so wie es auf der Packung der Pepper-Balls steht 🙂
Soweit also der Überblick, Details und hypothetische Überlegungen zur perfekten Konfiguration der Umarex T4E TX 68. Ein Home Defense Markierer, den du zum Paintball spielen nutzen kannst, der aber auch unter gewissen Umständen ein effektives Mittel zur Selbstverteidigung im privaten Schutzbereich darstellen kann.
Und das beantwortet meine anfängliche Frage, ob die Umarex T4E TX 68 wirklich für die Heimverteidigung geeignet sein kann, oder nicht: Ja, wenn man sich gewisse Freiheiten nimmt.
Aber da muss jeder für sich selbst entscheiden, wo er oder sie Prioritäten legt und welche Reihenfolge an Werten und Wünschen man jeweils hat. Wer “Umarex T4E TX 68” bei Google eingibt und die Vorschläge zu weiteren Suchbegriffen sieht, was ich damit meine.
Die Umarex T4E TX 68 findest du direkt im PW Store in deiner Nähe oder aber im Online Shop über diesen Link.
Wallpaper zur Umarex T4E TX 68

Über diesen Link öffnet sich ein neuer Tab mit der vollen 4K Auflösung des Wallpapers.