Ich habe wirklich vor Beginn meiner Arbeit an diesem Artikel mit mir gerungen, ob ich zu dem Thema überhaupt etwas schreiben möchte.
Zum einen, weil es ein sehr nerviges und unangenehmes Thema beim Airsoft ist und zum anderen, weil es eigentlich schnell gelöst werden kann: Sieht die Spielleitung einen Highlander bei seiner Lieblingsbeschäftigung, darf er seine Sachen packen und nach Hause fahren. Problem gelöst. Aber es ist leider nicht so einfach.
Mit diesem Beitrag würde gerne mehr Bewusstsein für das Problem schaffen, da es einfach das Spielerlebnis beeinträchtigt und eben nicht immer eine Ingame Orga in der Situation daneben steht oder schnell einschätzen kann, ob sich jemand als unverwundbar sieht oder tatsächlich einen Treffer vielleicht gar nicht mitbekommen hat.
4 Gründe, warum Highlander für Airsoft eine Gefahr sind
Ich spiele wirklich sehr gerne Airsoft! Auch gestern hatte ich beim Spieltag auf einem der besten Airsoft Felder Deutschlands im Cloudmaker eine gute Zeit mit Freunden und anderen Spielern, in der wir gemeinsam unserem Hobby nachgegangen sind! 🙂
Doch während die meisten Spieler die Regeln respektieren und fair spielen, gibt es auch ein paar Experten, die versucht sind, die Regeln zu missachten, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Sei aus charakterlicher Schwäche oder zum Beispiel Faulheit, nicht zurück zum Spawn laufen zu wollen.
Eine kurze Ansprache nach der Mittagspause hatte nur wenig Effekt, nachdem am Vormittag dem Spielleiter einige Beschwerden zugetragen wurden.
Doch was vielen nicht bewusst ist, sind die “psychlogischen” Schäden, die das unfaire Verhalten bei den Highlandern selbst verursachen kann.
In diesem Blogbeitrag werden wir uns genauer mit dieser dunklen Seite des Nicht-Anzeigens von Hits auseinandersetzen.
Disclaimer: Ich schreibe diesen Artikel nicht, um einzelne Leute damit zu ärgern, sondern um eine Lösung für dieses Phänomen zu finden. Denn das Problem beim Highlander ist die Auswirkung eines einzigen Spielers auf die gesamte Community und das Spiel selbst!
1. Verlust des eigentlichen Spielerlebnisses
Wie auch Online-Multiplayer-Spiele ist Airsoft darauf ausgelegt, ein faires und ausgewogenes Spielerlebnis für alle Teilnehmer zu bieten. Die Verwendung von Cheats oder das Missachten der einfachsten Hit-Regel führt zu einem unfairen Vorteil für den betreffenden Spieler und verfälscht das eigentliche Spielerlebnis. Dadurch geht die Herausforderung und der Spaß am Spiel verloren.
2. Beeinträchtigung der Spielfairness
Das Highlander Verhalten ermöglicht es Spielern, unverwundbar zu sein.
Dies führt zu einer unfairen Behandlung anderer Spieler und beeinträchtigt die Spielfairness, da diese Spieler nicht auf gleicher Augenhöhe spielen können.
Egal, wie gut du bist, der Highlander überlebt alle Situationen und nimmt dich dafür aus dem Spiel, weil du dich an die Regel hältst.
3. Schädigung des Spiel-Ökosystems
Highlander können das gesamte Spiel-Ökosystem negativ beeinflussen, da sie das Gleichgewicht und die Integrität des Spiels (zer)stören können. Das kann dazu führen, dass Spieler frustriert sind, das Interesse am Spiel verlieren oder sich komplett von der Community abwenden, was letztendlich die Spielerzahlen und die Qualität des Spiels beeinträchtigt.
Ich habe zum Beispiel gestern vor dem eigentlich Spielende bereits aufgehört zu spielen, da ich in zwei Fällen meine Tracer BBs vom Gegenspieler habe abprallen sehen, der auch nach 10 Treffern nicht einen Hit anerkannt hat, sondern stattdessen begonnen hat, zurückzuschießen.
4. Negative Auswirkungen auf das soziale Miteinander
Airsoft Spiele fördern aus meiner Sicht die soziale Interaktion zwischen den Spielern. Egal ob durch Teamarbeit, den Wettbewerb oder das gemeinsame Spielen mit Freunden. Die Verwendung von Cheats bei Spielen oder das Highlandern beim Airsoft kann jedoch das soziale Miteinander beeinträchtigen, da sie das Vertrauen unter den Spielern untergraben und zu Spannungen, Konflikten oder sogar zum Ausschluss aus der Spielgemeinschaft führen können.
Soweit zu den Problemen, die Highlander beim Airsoft verursachen. Das sind jedoch alles Probleme, die andere und das gesamte Spiel betreffen, aber nicht die Person selbst, die sich als unverwundbar sieht. Diese kleine Scheinwelt würde ich gerne mit ein paar Effekten auf die Personen selbst zum Bröckeln bringen.
Die negativen Effekte für die Highlander selbst
Nicht nur die Mitspieler, sondern die Highlander selbst leider im Endeffekt unter ihrem Verhalten. Was erst einmal wenig einleuchtend klingt, wird schnell klar, wenn man sich überlegt, wie der Spieltag aus ihrer Sicht ehrlicher weise abläuft.
Verlust des Gefühls für die eigene Leistung
Einer der Hauptgründe, warum wir Spiele spielen, ist das Gefühl von Erfolg und Leistung. Das Erreichen von Zielen, das Überwinden von Herausforderungen und das Vorankommen im Spiel sind (zumindest für mich) eine Quelle für positive Emotionen und der Freude am Spiel. Wenn ich eine Situation gut gemeistert habe, freue ich mich über das, was ich geleistet habe!
Jeder kennt das Gefühl, wenn eine Situation so besonders war, dass man anderen jedes Details davon erzählt! Egal, ob du dich so clever positioniert hast, dass du eine ganze Gruppe flankieren und aus dem Spielen nehmen konntest oder einen perfekten Treffer gelandet hast, der schwierig oder fast unmöglich war!
Wenn jemand betrügt, um diese Ziele zu erreichen, wird das Gefühl der Leistungserfüllung jedoch untergraben. Das Erreichen von Fortschritten oder Siegen wird nicht auf die eigene Leistung zurückgeführt, sondern auf das Highlandern.
Das führt zu einem Verlust des Gefühls von echtem Erfolg. Wenn man ein wenig Selbstreflexion mitbringt, kann das zu einem geringeren Selbstwertgefühl und einem Mangel an Selbstachtung führen.
Oder ganz einfach ausgedrückt: Du spielst nicht besser als andere, sondern andere spielen alleine dadurch besser als du, indem sie die einfachste Regel im Spiel verstanden haben: Wenn du getroffen wirst, bist du raus.
Verlust der sozialen Akzeptanz
Sehr einfacher Punkt: Das Highlandern kann dazu führen, dass dein Ansehen und die Akzeptanz in der Spielergemeinschaft verloren gehen. Ich weiß zum Beispiel, wer sich gestern mir gegenüber gleich zwei mal so verhalten hat. Die Person ist in meinen Augen ein Spieler, der keinerlei Respekt für seine spielerische Leistung mehr ernten kann. Und da er optisch sehr schnell zu erkennen ist, weiß ich eben auch, wer es war. Respekt lost also 😉
Ganz allgemein: Spieler, die beim Cheaten oder Highlandern erwischt werden, können von anderen Spielern gemieden oder gemeldet werden, was zu sozialer Isolation führen kann. In einem Umfeld, in dem soziale Verbindungen und Zusammenarbeit oft ein wichtiger Bestandteil des Spielerlebnisses sind, kann der Verlust dieser sozialen Akzeptanz zu erheblichem Stress und emotionaler Belastung führen.
Stell dir einfach vor, du bist der Experte, der gestern knapp 20 meiner Hits nicht gecallt hat. Es waren Tracer BBs, die an ihm abgeprallt und vor ihm auf den Boden gefallen sind, ich würde so weit gehen und behaupten, dass das kein Versehen war.
Ich weiß, wer die Person ist und nächstes Mal ist die Ingame Orga einfach einmal dabei, um das Verhalten, welches sich vermutlich nicht geändert hat, zu bewerten. Dann ist der Spieler einfach raus, darf nach Hause fahren und alle haben einen besseren Tag. Nur eben der arme Kerl nicht, der um 13:00 Uhr wieder zu Hause sitzt.
Schuldgefühle und Reue
Das Bewusstsein für das eigene Fehlverhalten beim Cheaten kann (besser sollte) zu Schuldgefühlen und Reue führen. Oft (besser hoffentlich) wissen die Spieler, dass Highlandern unfair ist und gegen die Regeln verstößt. Ich könnte nicht mit ruhigem Gewissen den Spieltag noch einmal in Erinnerung rufen, mir bewusst wäre, dass ich die anderen Spieler betrogen habe und unehrlich war.
Ganz allgemein können Schuldgefühle und Reue (egal ob man sie bewusst oder unbewusst wahrnimmt) zu einer inneren Konfliktsituation führen und einen negativ beeinflussen.
Abhängigkeit von Cheating als Bewältigungsmechanismus
Cheating kann auch zu einer Abhängigkeit von unehrlichem Verhalten als Bewältigungsmechanismus führen. Wenn Spieler einmal mit dem Cheaten angefangen haben und feststellen, dass es ihnen einen Vorteil verschafft, können sie in Versuchung geraten, dies immer wieder zu tun, um mit anderen Spielern mithalten zu können oder um ihre Chancen auf Erfolg zu steigern.
Verlust des Fairplay-Gedankens
Fairplay ist ein grundlegendes Prinzip in vielen Aspekten des Lebens, einschließlich Airsoft. Das Highlander-Verhalten widerspricht jedoch dem Fairplay-Gedanken und kann zu einem Verlust des Respekts für die Spielregeln und für andere Spieler führen.
Ein kurzes Beispiel, was ich damit meine: Wir haben gestern nach dem regulären Spiel noch ein paar Runden Trouble in Terrorist Town gespielt. Mit einer kleineren Gruppe und es gab daher auch nur einen Terroristen. Das heißt, es konnte wirklich niemand wissen, wer dieser Terrorist war, da nur er seine Karte gesehen hat.
Diese Gewissheit, dass das Spiel fair und ohne Möglichkeit zum Cheaten verlaufen wird, macht es um ein Vielfaches angenehmer zu spielen. Jeder hat die gleichen Chancen, jeder ist für seinen Erfolg oder sein Scheitern zu 100% selbst verantwortlich. Eine so willkommenen Abwechslung nach einem Tag, an dem mindestens 20 meiner BBs in zwei Situationen vergebens durch den Lauf meiner Nova befördert wurden, ihr Ziel getroffen haben, es dem Getroffenen aber egal war.
Die Moral der Geschichte
Ich glaube, wir wissen alle um die Problematik des Highlander Verhaltens. Aber eine Ansprache vor Spielbeginn reicht vermutlich für überzeuge Highlander nicht aus, um deren Verhalten irgendwie zu beeinflussen. Für sie ist das Gefühl, unverwundbar und damit überlegen zu sein einfach zu toll, um es im Griff zu haben.
Es kann immer passieren, dass man Treffer auf den Plattenträger nicht spürt oder auch nicht sieht, wenn man getroffen wird. Wenn aber 10 Schüsse bei einem frontal ankommen und man davon keinen als relevant einstuft, passt irgendwas nicht. Entweder, man ist im falschen Sport angekommen oder man passt einfach nicht in die Gemeinschaft eines Hobbys, das nunmal auf Ehrlichkeit und Fairness basiert.
Ich glaube es ist kein Verlust, dass ganz offensichtliche Fälle zu einem Ende des Spiels für solche Spieler werden. Hier sollte die Spielleitung einfach konsequent sein, auch wenn ein Ausschluss nie schön und eigentlich immer mit Konflikten verbunden ist. Aber liebevolle Konsequenz (liebevoll gegenüber unserem Hobby) ist für alle Spieler glaube ich die beste Wahl.
Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass niemand vorzeitig die Lust an einem Spieltag verliert und frustriert aufgibt, mit andere zu spielen. Langfristig werden Highlander vermutlich keinen Spaß mehr an einem ehrlichen Hobby mit ihrem Verhalten haben. Aber kurz- und mittelfristig schadet es allen anderen. Ich denke, dass offensichtliche Fälle, die mehrmals pro Tag auffallen, oder immer wieder an verschiedenen Tagen nicht in der Lage sind, die eine sehr einfache Regel zu beachten, keinen Verlust für die Community bedeuten.
Airsoft ist und bleibt ein Spiel für Nerds wie mich und dich, die Spaß daran haben, eine FPS-Shooter im echten Leben zu simulieren! Die Aufgabe der Spielleitung ist es, ein Anti-Cheat-System bereitzustellen, um für alle eine gemeinsame Basis für ein faires und spannendes Spiel zu schaffen!
Viele Online-Spiele haben Anti-Cheat-Systeme implementiert, um die Verwendung von Cheats zu erkennen und zu bekämpfen. Wenn Spieler erwischt werden, können sie mit Strafen oder Konsequenzen rechnen, wie beispielsweise der Sperrungen ihres Accounts oder den Ausschluss vom Multiplayer Spielmodus. Wäre das auch eine Idee für Airsoft?
3 einfache Ansätze, um das Thema Highlander in den Griff zu bekommen
1. Schaffung von klaren Regeln
Wer seine Hits nicht anerkennt und wiederholt nicht das Spielprinzip achtet, geht nach hause.
2. Förderung von Fairplay
Es ist wichtig, den Respekt vor anderen Spielern und der Einhaltung von Spielregeln zu fördern. Sei selbst ein Vorbild für andere und ermutige andere, fair zu spielen.
3. Belohnung von ehrlichem Spielverhalten
Spielfelder und Spielleitung können auch Einfluss nehmen, indem sie ehrliches Spielverhalten belohnen und Highlander konsequent bestrafen. Das kann dabei helfen, Anreize für das Highlandern zu verringern und das Bewusstsein für die Bedeutung von Fairplay zu stärken.
Abschließende Worte
Das Thema Highlander beim Airsoft kann nur durch klare Kommunikation und Sensibilisierung für das Thema sowie konsequente Bestrafung von solchen Spielern angegangen werden.
Es erfordert eine gemeinsame Anstrengung der Spielleitung, Spielgemeinschaft und jedem einzelnen Spieler, um ein faires und angenehmes Spielerlebnis zu sichern. Nur durch ein konsequentes Vorgehen gegen Highlander können wir eine Kultur des Fairplays und der Ehrlichkeit in der Airsoft Welt fördern und das Spielerlebnis für alle verbessern.