Wenn ich an das Thema GBBR denkt, drehen sich bei mir schon die imaginären €-Zeichen im Kopf. Woher kommt dieses Gefühl, dass es teuer werden könnte? Hierher: HK416 GBB Projekt Zusammenfassung
Das 416 Projekt hat mir eine Menge Freude bereitet, liegt aber auch bei rund 1.000€ in dieser Konfiguration. Cerakote Paintjob mal außen vor gelassen. Das ist – ganz egal für welches Hobby – einfach eine ganze Stange Geld.
Dass es auch günstiger geht, zeigt die Army Armament R60 GBB, welche seit kurzem wieder bei Begadi für gerade einmal 219€ auf Lager ist.
Ich habe mir bereits Ende letzten Jahres eine bestellt und ausgiebig getestet, sodass ihr in diesem Artikel einen umfassenden Eindruck bekommt.
Mein Fazit als Spoiler schon vorab: Falls du gerade am Überlegen bist, ob du dir noch eine weitere Backup oder deine erste GBBR anschaffen willst: Greif zu, solange noch welche auf Lager sind! 🙂
Disclaimer: Manche Links in diesem Artikel sind Affiliate Links. So bekomme ich zum Beispiel von Amazon dafür eine Provision, dass ich Interessenten zu den Produkten leite. Dich kostet das keinen Cent mehr und mir hilft es, weitere Artikel wie diesen hier zu schreiben. 🙂
Ersteindruck zur R60 GBBR
Ausgepackt und angefasst, was fällt mir auf? Dieses G36 ist das zweite in meiner Sammlung. Zuvor hatte ich schon die S&T Version, die sich nur minimal von dieser Ausführung unterscheidet. Naja bis auf die Tatsache, dass es sich hier um eine GBB und keine S-AEG handelt. Beide sind aber auf einem gleichen Niveau, was den Body bzw. den verwendeten Kunststoff angeht.
Vom Gewicht her nehmen sich beide Modelle auch nicht besonders viel. Knapp 2.500 Gramm ohne Magazin und rund 3.200 Gramm mit Magazin liegen nicht nur nah an der ca. 3kg schweren S&T, sondern auch am scharfen Vorbild, dem H&K G36C, welches ebenfalls etwa 3kg wiegt.
Absolut positiv: Nichts wackelt oder klappert auffällig und der Kunststoff hat einen hohen Glasfaser-Anteil. Damit dürfte also die Langlebigkeit des Modells gesichert sein. Dazu gleich aber bei den Internals mehr.
Allein das Magazin wirkt etwas unrealistisch schwer, was allerdings GBB(R) typisch ist. In ein paar Jahren dürfte sich hoffentlich die Alu-Technologie bei den Magazinen durchsetzen, so wie es z.B. G&G bereits macht. Damit könnte man auf ein perfektes Gewicht kommen. Denn rund 700 Gramm pro Magazin bedeuten auch mal eben 2.100 Gramm, die euren Plattenträger nach vorne ziehen.
Eine kleine “Besonderheit” der R60 GBBR
Von der Bedienung her ist die Army Armament wirklich gelungen. Immer im Hinterkopf behalten: Dieses Modell kostet nur etwas mehr als eine normale Hi-Capa und knapp die Hälfte anderer, ebenfalls brauchbarer GBBRs.
Einziger Kritikpunkt, der mir recht schnell aufgefallen ist: Der “Verschlussfanghebel”, besser gesagt der kleine Knopf vor dem Abzug, lässt sich unglaublich schwer hineindrücken. Allerdings braucht ihr diesen auch gar nicht, denn er ist im Prinzip ohne wirkliche Funktion.
Denn sobald du die letzte BB verschossen hast, bleibt der Verschluss hinten. Wenn du ein neues Magazin einsetzt, musst du den Ladehebel nach hinten ziehen, um mit dem frischen Magazin den nächsten Schuss abgeben zu können.
Hintergrund: Der Bolt-Release, so wie du ihn vielleicht von M4 Modellen kennst, resettet den Hammer nicht. Dieser wird nur dann gespannt, wenn du den Ladehebel betätigst und damit den Verschluss zurück ziehst und wieder nach vorne fahren lässt.
Die Internals der R60 GBBR (“Begadi Special Version”)
Weiter gehts mit der Verarbeitung. Hier hat die Begadi ganze Arbeit geleistet. Denn technisch basiert die AA R60 auf der WE G36. Mit dem Unterschied, dass hier alle relevantan Internals direkt aus Stahl gefertigt sind.
Hier zitiere ich einmal die Produktseite zum Modell bei Begadi. Denn die Begadi Version unterscheidet sich zur normalen Army Armament Version der R60 in manchen Punkten.
Unter den Punkten mein Kommentar dazu:
- Begadi PRO GBB5 60° HopUp Bucking
- Gute Wahl! Ich mag die Begadi Buckings. Sie liefern ein gutes Schussbild und kommen durch ihr FlatHop Design den 4UAD Buckings sehr nah. Muss mal also erst einmal nicht upgraden!
- Begadi PRO 70° HopUp Tensioner
- Passend zum Bucking der richtige Tensioner.
- Internals sind vollständig aus Stahl gefertigt (Hammer, Trigger, Sear, Valve Knocker, Valve Locker, Auto Sear)
- HALLO! Das ist wohl das sinnvollste Upgrade überhaupt. Denn so hat man für viele Spieltage (wenn nicht sogar Jahre) Ruhe mit diesen Teilen.
- Charging Handle ist nun aus Aluminium CNC gefertigt und nicht mehr aus Kunststoff
- Auch sinnvoll, denn das war bei den WE G36 GBBs oft ein Problem. Dort sind die Spannhebel gerne mal abgerissen / gebrochen.
- Einfüll- und Auslass Ventil aus Edelstahl
- Gerade in Verbindung mit dem Stahl-Hammer eine sinnvolle Kombination. So schlägt nicht hart auf weich und die Magazine halten länger.
- Es ist bereits ein 6,03mm Tuninglauf verbaut
- Mittlerweile sollte das der Standard sein, würde ich behaupten, aber trotzdem noch nicht überall zu erwarten. Insofern auch hier ein Pluspunkt!
Zu den Internals gehören natürlich auch alle weiter mechanischen Bauteile. Ohne euch damit jetzt zu langweilen (dazu gibt es genug Videos auf YouTube), bleibt bei mir ein Eindruck extrem prägnant in Erinnerung: Nachdem ich das Modell ausgepackt und getestet habe, konnte ich nicht anders als alles einmal zu demontieren, sauberzumachen und neu zu fetten.
Der Eindruck nach diesem Prozess war extrem positiv. Der Spannhebel zieht Verschluss butterweich zurück und der Schusszyklus ist etwas knackig und sauber. Hier lohnt es sich also absolut, sich die halbe Stunden zu nehmen, um z.B. mit SuperLube alle Gleitflächen einmal zu fetten.
Generell ist das immer mein Tipp, da man nie wissen kann, welches Fett die Hersteller benutzten. Eigentlich sollte es nicht vorkommen, dass hier Fett auf Silikon-Basis verwendet wird, falls aber doch, bietet es nicht genug Schutz für Metall auf Metall Kontakt. Insofern besser auf Nummer sicher gehen und direkt alles einmal selbst neu einfetten.
Zusätzliche Kosten
Bei GBBs entstehen die meisten Kosten nicht beim Kauf, sondern beim Zubehör. Sprich zusätzliche Magazine und Ersatz- oder Anbauteile. Allein meine PMAG VFC Magazine haben 69€ pro Stück gekostet.
Auch hier kann die R60 punkten, denn bei Begadi kostet ein Ersatz-Magazin gerade einmal 37,90€ ohne Team-Rabatt. Mal ganz davon abgesehen, dass im Lieferumfang bereits ein zweites Magazin (und ein Magazin-Wartungskit) dabei ist und du damit eigentlich nur noch ein zusätzliches Magazin kaufen musst, wenn du sparsam mit deinen BBs umgehst.
[Rant-Beginn] Aber GBBs verlangen eh etwas mehr “Realitätsbewusstsein” als zum Beispiel HPA Waffen mit PTS EPM1 Magazin, mit denen Räume einfach durch für alle anderen Spieler nerviges Pre-Fire geklärt werden [Rant-Ende].
Der Aufbau meiner R60 GBB
Im Prinzip brauchst du, um mit dem Modell vernünftig spielen zu können, also nur noch eine Optik und einen Tracer. SandGrips sind natürlich optional, helfen aber enorm dabei, die nicht besonders leichte Waffe angenehmer und zielsicherer bewegen zu können.
Bei der Optik hatte ich zuerst ein klassisches 551 Holo Sight von Amazon bestellt, bin dann aber doch bei einem moderneren Look gelandet mit dem Romeo8T Clone vom Skirmshop. Die Höhe ist auch mit DYE Maske perfekt. [Angry Noises von allen MilSim Spielern] 😀
Beim Tracer passt der T238-Griffon optisch und von der Länge her perfekt zum eh schon dreieckigen Handguard des G36C. Gerade für den Preis von unter 60€ eine klare Empfehlung. Wer darauf Wert legt, hat sogar eine Muzzle-Flash-Option, die man aber auch abschalten kann.
Und falls euch doch irgendwann mal etwas an der R60 kaputtgeht, könnt ihr bei Begadi fast jedes Ersatzteil zu einem fairen Preis bekommen. Für mich macht es zum Beispiel Sinn, einen Bolt Carrier zusätzlich für den Sommer zu haben, in den dann ein passendes NPAS eingebaut wird. So kann man einfach innerhalb von 2 Minuten eben den Bolt Carrier tauschen, falls man zu viel Energie auf dem System hat, wenn es warm wird.
Und so sieht meine G… ich meine R60 nun aus:
Ganz vergessen: Der Front-Griff ist ein Big Dragon compact front grip für schlanke 6,83€ oder so 😉 So klein und leicht es eben ging. Passt gut zum Budget-Build, welches aber seinen Zweck mehr als nur erfüllt!
Fazit zur Begadi Special Edition der Army Armament R60
Nach meinem Ersteindruck und gut zwei Stunden Spielzeit im Cloudmaker mit diesem Modell muss ich gestehen, dass mich das Modell wirklich überrascht hat. Denn normalerweise bin ich kein Fan davon, direkt die günstigste Option von etwas zu kaufen.
Zum Vergleich: Ich habe gerade bei einem anderen großen Airsoft-Shop nach Gas-Blowback-Langwaffen geschaut und um die ersten 4 Modelle in der Preiskategorie würde ich einen großen Bogen machen. Da sind “highlights” wie 2 Joule CO2 Gewehre dabei, die auf keinem deutschen Spielfeld sinnvoll nutzbar sein werden.
Hier also meine Positiv–Neutral–Negativ-Liste zu diesem Modell:
- Preis-Leistung ist top! Für rund 200€ ist das Modell direkt Spielbar und hat sogar ein zweites Magazin dabei
- Verarbeitungsqualität und die Internals machen einen soliden Eindruck und dürften durchaus lange Freude bereiten
- Preiswerte Ersatzteile und -Magazine machen das Modell zusätzlich attraktiv
- Das System läuft nach gründlichem Fetten extrem gut! Das hätte ich vorab nicht erwartet.
- Die Waffe ist sehr leicht zu demontieren und zu pflegen. Da hatte ich bei der HK416 deutlich mehr zu tun anfangs!
- Die Magazine sind etwas schwer. Gerade, wenn du dann 3 Stück am Plattenträger hast, sind das über 2kg zusätzlich.
- NPAS nicht im Lieferumfang. Kann man aber mit etwas DIY-Fähigkeiten nachrüsten.
- Keine Lizenz-Markings. Wer welche braucht, ist aber im GBB Bereich eh ohne Optionen.
- Bedienung verlangt etwas Umlernen, da der Bold Release ohne praktische Funktion ist.
Wie du siehst, sind die Neutral-Punkte schon etwas aus den Fingern gesaugt, deshalb spare ich mir, jetzt irgendwelche Negativ-Punkt zu suchen, die keine Sind.
Wie bereits am Anfang gesagt, ist das Modell einen Versuch definitiv wert und ich kann mir vorstellen, dass es für manche sogar DIE GBBR sein könnte. Denn für den Preis bekommst du sonst nur eine Backup und nicht einmal wirklich eine brauchbare S-AEG. Dafür hast du aber schon 2 Magazine, Ersatzteile und eben ein gute laufende GBB an der Hand, die dir mit Stahl-Internals eine lange Zeit gute Dienste leisten wird.
Falls du also noch keine GBBR in deiner Sammlung hast und diese Art des Airsoft-Spiels eine Chance geben willst, kann ich dir die R60 in der Begadi Version sehr ans Herz legen. Ich freue mich schon auf den Frühling mit etwas wärmeren Temperaturen! Dann werde ich das Modell wieder mit aufs Feld nehmen und weiter ausgiebig damit spielen! Denn mich hat die GBBR-Spielmechanik seit dem HK416 Projekt einfach gepackt.
Wallpaper zur Army Armament R60 GBB “Begadi Special Version”
Wie immer: Klicke auf das Bild und schon öffnet sich ein neuer Tab mit der vollen und unkomprimierten 4K Auflösung (für den privaten Gebrauch)! 🙂
Allen, die den Airsoft Wandkalender bestellt haben, dürfte das folgende Motiv bereits bekannt vorkommen: